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Eleni Dafnidi: Barbies Vernichtung

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2017-01-29 2017-04-24 29.01.2017

Ihren Lebenstraum verwirklichte Maria Sabbas-Scouras nach eigener Aussage im Jahr 2006 mit der Gründung des Ant-Verlags im bayerischen Hallbergmoos. „Seit vielen Jahren schon beobachte ich den Buchmarkt, von der Seite des Verbrauchers natürlich, und ärgere mich, dass kaum ein moderner griechischer Autor übersetzt wird. In Deutschland erscheinen vor allem die alten Klassiker in der x-ten Übersetzung. Ich will die jungen und vor allem frechen, zeitgenössischen Schriftsteller bringen, nicht die alten Klamotten. Es gibt eine Vielzahl von jungen Autoren, die durchaus etwas zu sagen haben. Und was den griechischen Humor angeht - der ist wohl berüchtigt!“ Mit diesen Worten wird Maria Sabbas-Scouras auf der Homepage ihres Verlages zitiert, in dessen Programm sich inzwischen insgesamt fünf ganz unterschiedliche ins Deutsche übersetzte Werke verschiedener griechischer Schriftstellerinnen finden. In den Büchern wird teilweise überaus humorvoll mit so manchem Klischee aufgeräumt. Amüsant und flott geschrieben, beschäftigen sich die Autorinnen auch mit Themen, die nicht Griechenland typisch sind. Schade, dass das Lesevergnügen manchmal ein bisschen getrübt wird durch Rechtschreibmängel.

Witzig geschrieben und voller Leben ist auch Eleni Dafnidis Roman „Barbies Vernichtung“. Kann eine übergewichtige junge Frau auch die Liebe finden oder muss sie sich erst dem Zeitgeist beugen und sich zu Tode hungern? Thenia, eine 23-jährige Jurastudentin versucht mit ihren mehr als 100 Kilogramm Gewicht in der Männerwelt Fuß zu fassen. Das ist nicht so einfach, wenn man an einem Tag geboren wurde, als alle Musen frei hatten: „Keine besonderen Vorzüge, kein Talent, keine besonderen Gaben. Nichts. Meine Eltern liebten mich, indem sie mich fütterten. Ich bekam sozusagen Liebe mit dem Löffel. Unzählige Lagen Fett, unzählige Dosen Liebe verwandelt in Moussaka, Nudeln und Torten“, stellt die Ich-Erzählerin fest. Versuche, abzunehmen, scheitern. Und dann ist er plötzlich da: groß, dunkel, wunderbar. Und was jetzt? Schluss mit Pizza, Schokolade und Pasta? Oder wäre es besser, alle Barbies dieser Welt auszurotten? So viel sei gesagt: Thenias bisheriges Leben wird auf den Kopf gestellt. „Barbies Vernichtung“ der erste Roman von Eleni Dafnidi, die 1978 in Levkosia auf Zypern geboren wurde, 1996 auf dem klassischen Panzyprischen Gymnasium ihr Abitur machte, an der Dimokrition Universität Rechtswissenschaften studierte und sich parallel mit Dichtung und Poesie beschäftigte. Das Buch ist zwischenzeitlich in Griechenland ein Bestseller. Eleni Dafnidi arbeitet bereits an ihrem zweiten Roman, der im Frühjahr 2008 in Griechenland erscheinen soll.

Eleni Dafnidi: Barbies Vernichtung.
Roman.
Ant Musik & Verlag, Hallbergmoos.
287 Seiten.
ISBN: 978-3-9810983-0-3.

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